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Du musst da durch, wenn du da raus willst


Disclaimer: Ich bin keine studierte Psychologin oder befähigte Therapeutin. Alles worüber ich hier schreibe, ist meine persönliche, unprofessionelle und absolut subjektive Meinung! Nicht jede "Kiste" sollte alleine geöffnet werden! Und manche, sollten es tatsächlich nie. Hierfür gibt es professionelle Unterstützung und Beratung, für die du dich weder schämen noch erklären musst.


Nachdem ich im ersten Text dieser Blogreihe ja so ein biiisschen abgelästert habe (klick), erzähle ich dir heute mal meine beiden liebsten "Quotes". Klingt scheinheilig, oder? Jain. Reden wir darüber...

Als es mir 2019 schlecht ging (klick), wusste ich noch nicht viel. Über mich. Was ich eigentlich brauche. Was mich nicht schwach, sondern ausmacht. Und auf seine ganz eigene Art sogar stärker. Ich wusste mit all dem in mir nichts anzufangen, aber zwei Dinge wurden mir plötzlich intuitiv klar: 

1. Ich muss aus meinem Kopf raus.

Und 2. Ich muss es nur schaffen, die Dinge wirklich zu fühlen.

Sit whit it

Und das geht. Simple as that. Du musst dich nur trauen. (Gegebenenfalls mit professioneller Hilfe)

Es kann unglaublich intensiv, schmerzhaft, ernüchternd und beängstigend sein. Aber die Wahrheit ist: Es geht.

Meist laufen wir bei starken, unangenehmen Gefühlen lieber davon. Oder versinken darin. Der Weg hinaus, führt allerdings weder nach vorne noch zurück, sondern ist genau jetzt. Wenn wir es schaffen, das was ist "einfach" nur wahrzunehmen, es zu betrachten, ohne es zu halten oder zu bewerten - dann wird es irgendwann kleiner. Und verschwindet oft komplett. - Nicht unbedingt für immer, aber das muss es auch nicht.

Wenn eine Verletzung tief sitzt, muss man viele Male loslassen. Und selbst wenn man sich aufrappelt, 10,20,30 Minuten hinsetzt und trotzdem "nur durchgequält" hat: He! Du hast es geschafft! Du bist nicht davor weggelaufen! Sei stolz auf dich! (Wenn es dich interessiert, hüpf doch gerne zu meinem Meditations-Beitrag "Atmen" für genauere Anleitung.)

Manchmal fühlt sich hinsetzen und nur bei sich sein, wie das Unvorstellbarste an, was man im Moment tun könnte. Wenn das so ist, weißt du, dass es genau das ist, was du tun solltest. Wenn ich merke, dass ich unterbewusst total unruhig bin und mir, in eigentlich ruhigen Momenten doch wieder nur Ablenkung suche, mache ich genau das. Hinsetzen und Klappe halten. Ja, ich bin tatsächlich so streng zu mir. Weil ich weiß, wie heilsam es ist. Ob bei kleineren oder größeren Tiefs, Stress oder Sorgen. Es ist nämlich so:

The only way out is through

Wenn wir vor uns selbst weglaufen, werden wir nirgends ankommen. - Der Mensch der immer bei dir sein wird, jede Sekunde deines Lebens, noch vor dem ersten Atemzug, bis hin zu deinem letzten. Der Mensch, dessen Beziehung du am intensivsten pflegen solltest, der bist du. Und nur du alleine entscheidest, ob das Fluch oder Segen ist.

Ignorierte Gefühle haben die Eigenschaft, nicht beleidigt abzuziehen, sondern noch lauter um Aufmerksamkeit zu buhlen. Das kann viele Formen annehmen, psychische und oder physische. Sei dir bewusst: irgendwann musst du sowieso da durch.

Also hol tief Luft, setzt dich hin, sei mit dir. Betrachten, nicht werten. Und ich hoffe, irgendwann, wenn auch nicht gleich und ganz sicher nicht immer, wirst du erkennen, dass du damit sein kannst. Du kannst damit sitzen, es betrachten, es umarmen oder loslassen. Manches tragen wir auch weiter, aber dann mit mehr Bedacht und Verständnis. - Und ich wünsche dir, dass du erkennst, dass es - ohne Frage - ein Segen ist.

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