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Vom Mut, den dir ein Stift auf Papier verleihen kann & meine liebsten Zeichentipps

Normalerweise hebe ich mir eine kleine Besonderheit immer für den Schlusssatz auf. Beziehungsweise, ist es eher so, dass dieser dann einfach aus meinen Fingern auf die Tastatur hüpft. Aber heute möchte ich dir gleich zu Beginn verraten, worin (für mich) beim Zeichnen die eigentliche Magie besteht: Zeichnen macht mutig.

Überrascht? Lass mich dir erzählen was dahinter steckt.

Egal was ich anpacke, ich habe immer den Drang es noch besser zu machen. Und dieses Überdenken und -arbeiten führt doch eher dazu es (hallo Perfektionismus) zu verschlimmbessern. Um den entgegenzuwirken, gibt es einen ganz tollen Weg: Doodeln.

Doodeln heißt übersetzt "kritzeln". Denn wenn du 10 Blumen in 15-20 Minuten zeichnest, hast du keine Zeit über jede deiner Stiftbewegungen zu philosophieren. Du machst einfach. Und das Ergebnis wird nicht anatomisch korrekt und garantiert nicht "fehlerfrei". Aber es wird dennoch schön. Und dann merkst du: He das geht. Das geht sogar richtig gut. 

Also: Kopf aus und zeichnen! Diese kleine Sache, das Doodeln, hilft beim Entspannen. Und zu sehen, dass es auch ohne ständiges überarbeiten und perfekt sein zu wollen, gut aussehen kann - das macht mich mutiger. Und diesen Mut nehme ich mit in meinen Tag. Dieses kleine "Hoch" bringt mich weiter. Weil es eben auch geht, ohne sich den Kopf zu zerbrechen. Weil es am Ende trotzdem schön werden kann.

Und bevor ich das Offensichtlichste vergesse: Du bekommst ein hübsches Bild. Manchmal reicht das alleine ja schon. ;-)

Zeichentipps

Im Moment zeichne ich am liebsten mit den YouTube-Videos von Shayda Campbell (auf Englisch). Daher stammen auch die vielen Blumenbilder. Wunderschön aufbereitet, angenehme Stimme und ich liebe ihren Stil. Aber es gibt natürlich noch viele andere Künstler. Suche dir aus, was dir gefällt.

Gerne wird genau erklärt, welche Materialien verwendet werden sollen - nicht so wichtig! Nimm was du gerade zu Hause hast. Nur vielleicht keinen dicken schwarzen Textmarker.

Erst Bleistift - dann Fineliner. Oder wenn du mutiger bist, gleich damit.

Mit Hellgrau (dicke Spitze) kannst du zusätzlich für mehr Plastizität sorgen.

Arbeite nicht zu genau. Es geht nicht um ein genaues Abbild, sondern eher um ein "Gefühl".

Sieh dir deine Inspiration (selbst gepflückt, Foto, YouTube-Video, Pinterest,...) genau an. Nicht jede Winzigkeit, aber so Allgemeines: Stehen die Blütenblätter zusammen? Sind sie gleichmäßig geformt? Siehst du viele Lagen?...

Möchtest du die Zeichnung lebendiger gestalten, zeichne nicht alles von "gerade vorne". Vielleicht sieht man eine Blüte von der Seite, ein Blatt ist verdreht, etc.

Linien! Diese sollten immer der Form folgen. So kannst du einen Schwung noch besser betonen. Weiters kannst du damit ganz toll schattieren und erhältst so den Effekt von Tiefe.

Für mich die hilfreichsten Learnings in letzter Zeit:

  • Zeichne dir zu Beginn einen Kreis/Oval, dieser steht für die Größe der Blüte.
  • In den ersten Kreis zeichnest du einen zweiten kleineren. Je nach dessen Position richten sich die einzelnen Blütenblätter in Größe und Form.
  • Lasse Blätter, Knospen und Äste ruhig auch über die Blumen "hinausragen".

Für mich ist Zeichnen wie Yoga. Dann komme ich vom Kopf - ins Atmen. Weil es irgendwann fließt und mich ganz automatisch fokussiert. Und keinen Platz lässt für Gedankenwirbel. Weil ich dann einfach nur im Jetzt bin. Und das ist eigentlich immer der beste Ort.

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